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Bild eines alten Wegweisers an der Uniklinik Mainz

Anstieg der Kreditlinie auf eine Dreiviertelmilliarde entwickelt sich zu finanziellem Tsunami

Liquiditätskrise der Universitätsmedizin Mainz

Die Landesregierung wird in der Sitzung des Haushalts- und Finanz- ausschusses (HuFA) an diesem Donnerstag neue alarmierende Zahlen zur Lage der Unimedizin vorstellen. Mit einem neuen Rekordminus von 66 Mio. Euro in 2022 und einem Antrag auf Erweiterung der Kreditlinie auf dann 750 Mio. Euro verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage des Krankenhauses weiter. Ein genauerer Blick lohnt sich.

Zum dritten Mal in Folge beantragt die Unimedizin eine drastische Erhöhung der Betriebsmittelkreditlinie. Nachdem diese im letzten Jahr auf eine Rekordhöhe von 600 Mio. Euro angehoben wurde, soll sie erneut erhöht werden, um 150 Mio. Euro auf dann 750 Mio. Euro – Negativrekord.

Damit läge der Erhöhungsbetrag mehr als doppelt so hoch als der Jahresverlust. Ein klares Anzeichen dafür, dass die Universitätsmedizin mit noch weitaus höheren Verlusten rechnet, als bis dato bekannt. Dabei fällt auf, dass insbesondere die offenen Forderungen auf Rekordniveau liegen. Sie belaufen sich auf rd. 410 Mio. Euro. Ein deutlicher Hinweis auf tiefgreifende Probleme im Forderungsmanagement im Verantwortungsbereich des kaufmännischen Vorstands.

Die neue Rekordverschuldung bedeutet noch weniger Handlungsspielraum für die Folgejahre, aufgrund der hohen Zinslasten. Bereits in der SItzung des Finanzausschusses im Juli wurde bekannt, dass die Unimedizin ab 2025 mit einer jährlichen Zinsbelastung in Höhe von 20 Mio. Euro rechnet. Angesichts der neuen Entwicklung und im Zusammenspiel mit der Erhöhung des Leitzinses droht der Unimedizin eine noch nie dagewesene Liquiditätskrise.

Beispiel für die Folgen: Forschung und Lehre
Im Vergleich der Bundesländer investiert Rheinland-Pfalz heute schon rd. 6.000 Euro pro Student und Jahr weniger als der Bundesdurch- schnitt (Stand: 2020)

Unser finanz- und haushaltspolitischer Sprecher, Christof Reichert, richtet einen deutlichen Appell an die Landesregierung:

„Das Land muss jetzt handeln! Die immer weiter steigende Erhöhung der Betriebsmittelkreditlinie entwickelt sich zu einem finanziellen Tsunami. Die wirtschaftliche Lage der Universitätsmedizin wird weiter verschärft, weil alleine aufgrund Zinsen künftig mehr als 20 Mio. Euro weniger Liquidität zur Verfügung stehen. Wie schon in den letzten Jahren lehnt die CDU daher die Erhöhung der Betriebsmittelkreditlinie entschieden ab. Sie würde die Uni- medizin zusätzlich schwächen. Wie in den letzten Wochen werben wir auch heute für eine Stärkung der Unimedizin und fordern die Landesregierung eindringlich auf:

  1. Die finanzielle Grundausstattung der Unimedizin muss verbessert werden, um weitere Verluste zu abzuwenden.

  2. Der Bereich Forschung und Lehre muss finanziell auf Augenhöhe mit dem Bundesdurchschnitt ausgestattet werden. Die Medizinerausbildung gerät sonst in Rheinland-Pfalz weiter ins Hintertreffen.

  3. Die aufgelaufenen Betriebsmittelkredite müssen EU-beihilfekonform übernommen und die Unimedizin damit vom enormen Zinsaufwand befreit werden.“

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